Kopfschmerzen
Kopfschmerzen sind die zweithäufigste Schmerzform in Deutschland. Man unterteilt sie in leicht, mittelschwer, wiederkehrend und stark. Wiederkehrende und starke Kopfschmerzen können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.
Es ist wichtig, die Ursache und die Form von Kopfschmerzen herauszufinden, um die passende Therapie herauszuarbeiten.
Was sind Kopfschmerzen?
Kopfschmerzen können in 2 Kategorien unterteilt werden:
Primärer Kopfschmerz:
Der primäre Kopfschmerz resultiert nicht aus einer vorliegenden Grunderkrankung. Stattdessen sind hier Strukturen des Gehirns, des Kopfes oder des Halses die verursachenden Elemente.
Sekundärer Kopfschmerz:
Sekundäre Kopfschmerzen entstehen auf Grundlage von Verletzungen oder Erkrankungen:
Die häufigsten Faktoren bei der Kopfschmerzentstehung:
- Stoffwechselerkrankungen
- Schwangerschaft
- Stress, Depressionen, Angstzustände
- Bluthochdruck
- Verletzungen / Unfälle
Mit welchen Symptomen gehen Kopfschmerzen oft einher?
- Nackenschmerzen
- Muskelverspannungen
- Schwäche
- Schwindel / Benommenheit
- Tränenfluss oder Rötung des Auges
- Unruhe
- Empfindlichkeit bei Licht oder Geräuschen
- Einschränkung des Sehvermögens
- Schlafstörungen
- Übelkeit / Erbrechen
Welche Merkmale sind charakteristisch für Kopfschmerzen?
- Schraubstockartiges Gefühl im Bereich des Kopfes
- scharfer, pochender oder dumpfer Schmerzform
- Unterschiedliche Dauer, von wenigen Minuten bis mehrere Tage
- einseitig oder beidseitig
- von einem zentralen Punkt ausstrahlend
Spezielle Kopfschmerzformen:
Spannungskopfschmerzen
Sie sind die häufigste Form von primären Kopfschmerzen.Charakteristisch ist hier ein allmählicher Beginn, oft mitten am Tag.Häufig wird das Gefühl so beschrieben als ob ein enges Band um den Kopf liegen würde.Es ist ein konstanter, dumpfer und beidseitiger Schmerz, der auch in den Nacken ausstrahlen kann.
Man unterscheidet die episodische und die chronische Form:
Episodisch: Der Kopfschmerz dauert ca. ein paar Stunden oder auch mehrere Tage dauern können
Chronisch: Der Kopfschmerz existiert an 15odeer mehr Tagen im Monat über mindestens 3 Monate hinweg
Medikamentöser Kopfschmerz:
Diese Kopfschmerzen entstehen in der Regel durch Einnahme und Kombination von folgenden Schmerzmitteln:
- Opioide wie Codein, Morphin oder Paracetamol
- Antimigränemittel wie Ergotamin und Tristanen
- Medikamente die Koffein und ASS enthalten
Den medikamentösen Kopfschmerz zeichnet ein tägliches Auftreten und eine lange Dauer aus.Die Schmerzintensität ist eher gering und es können folgende Begleiterscheinungen auftreten:
- Nackenschmerzen
- Unruhe
- Gefühl einer verstopften Nase
- Schlafstörungen
Migränekopfschmerz:
Pulsierende, pochende und einseitige Schmerzen sind typisch für diese Migräneform.
Sie lässt sich in zwei Formen einteilen und zwar mit und ohne Aura.
Die Migräne mit Aura wird von folgenden Symptomen begleitet:
- Übelkeit, möglicherweise mit Erbrechen
- Empfindlichkeit gegenüber Licht und Geräuschen
- Empfindungsstörungen, bspw. Veränderungen des Sehvermögens
- Schwindel
Migränekopfschmerz ist die zweithäufigste Form des primären Kopfschmerzes.Eine sogenannte Episode kann von wenigen Stunden bis zu 2-3 Tagen dauern.Die Häufigkeit der Episoden kann stark variieren.(1 x/Woche- 1x /Jahr).
Die Ursache der Migräne ist bis heute nicht eindeutig erforscht.Nur mögliche Auslöser konnten bisher herausgefunden werden.
Cluster-Kopfschmerz
Bei Clusterkopfschmerzen kommt es häufig zu zu sehr starken, einseitigen Schmerzepisoden im Bereich des Kopfes und Gesichtes.
Hauptlokalisation des Schmerzes ist hinter den Augen und in der Stirn-Schläfenregion.Die Dauer der Kopfschmerzen liegt in der Regel zwischen. 15 min. bis 3 Stunden und können 1-8 mal pro Tag auftreten.
Sie zeigen sich häufig 4-12 Wochen lang und verschwinden dann.Sie neigen dazu, jeden Tag zur gleichen Zeit aufzutreten.Dazwischen kann der Patient völlig beschwerdefrei sein.
Diese Remmissionsphasen können Monate oder Jahre dauern.
Begleitsymptome hierbei können sein:
- kurze aber heftige Schmerzen
- Schmerzen um ein Auge herum
- Tränenfluss oder Rötung des Auges
- Hängendes Augenlid
- Verstopfte oder laufende Nase
- Pupille eines Auges merklich verkleinert
- Schwitzen im Gesicht
Zervikogener und haltungsbedingter Kopfschmerz
Der zervikogene Kopfschmerz geht von den Strukturen der Halswirbelsäule aus und strahlt in andere Bereiche wie den Hinterkopf, den Scheitel und/oder die Seite des Kopfes aus.Diese Art von Kopfschmerz kann schleichend oder als Folge einer Verletzung auftreten.Charakteristisch ist weiterhin eine Verschlechterung bei Bewegung des Kopfes und des Nackens sowie eine eingeschränkte Beweglichkeit.
Begleitet wird der zervikogene Kopfschmerz häufig von:
- Nackenschmerzen
- Muskelverspannungen
- Schmerzen im Nacken
- Schulter-Arm-Schmerzen auf der gleichen Seite des Kopfschmerzes
- Schwindel und Benommenheit
Zervikogene Kopfschmerzen sind typischerweise das Ergebnis von Verspannungen der Muskulatur und des Bindegewebes, Triggerpunkten und gereizten Nerven.
Haltungsbedingter Kopfschmerz
Dieser Kopfschmerz hat seine Ursache in einer Fehlhaltung des Körpers die durch lange andauernde ungünstige Positionen und ständig wiederkehrende Bewegungsabläufe bedingt ist.
Hierdurch kommt es zu einer Verspannung der Muskulatur und einer asymmetrischen Ausbildung des Bindegewebes welche den Körper in Schieflage bringt und für dauerhafte Überlastung sorgt.
Der Kopfschmerz wird letztendlich durch den sogenannten „myofaszialen“ Schmerz sowie durch aufgrund der Schieflage gereizten Nerven ausgelöst.
Was kann jeder Mensch selbst gegen Kopfschmerzen tun?
- Wärme- oder Eispackungen im Kopfbereich
- Stressfaktoren vermeiden bzw. Stressbewältigungsstrategien erlernen
- Regelmäßige Mahlzeiten für einen stabilen Blutzuckerspiegel
- Optimalen Schlaf sowohl in Länge als auch Qualität
- Regelmäßiger Sport für eine gute Grundkonstitution
- Alkoholkonsum ggf. einschränken
- Auf eine gute optimale Flüssigkeitsversorgung achten
- Optimale Versorgung mit Vitalstoffen
Physiotherapie bei Kopfschmerzen
Bestimmte Formen des Kopfschmerzes können mit Physiotherapie hervorragend behandelt werden.
Vor allem der zervikogene und haltungsbedingte Kopfschmerz eignet sich hierfür sehr gut.
Es kann eine muskuloskelettale Untersuchung durchgeführt werden die die Beurteilung des Bewegungsumfanges im Hals-Nackenbereich, die Gelenkbeweglichkeit, die Muskelspannung, die Kraft der tiefen Nackenmuskulatur und der Körperhaltung beinhaltet.
Sowohl bei dieser Kopfschmerzform als auch bei den anderen Formen kommen im Zuge der Behandlung folgende Techniken zum Einsatz:
- Vitalstofftherapie
- manuelle Therapie
- Massagetechniken
- Manuelle Lymphdrainage
- Schulung der Körperhaltung
- Übungen zur Beweglichkeit und Flexibilität
- Entspannungstechniken